Bei vielen jungen und werdenden Eltern setzt ein neues Verantwortungsbewusstsein ein. Verantwortung für den Nachwuchs und seine Gesundheit, Verantwortung für die Welt, die ihm hinterlassen wird. Diese neue Verantwortung kann auch beim Selbstnähen von Babykleidung Ausdruck finden, wenn entsprechende Nähstoffe ausgewählt werden.
Das GOTS-Siegel: Bio-Fasern und Bio-Verarbeitung
Bei Babykleidung und -decken ist es besonders wichtig, dass die verwendeten Stoffe gesundheitlich absolut unbedenklich sind. Zum einen, weil Babyhaut sehr empfindlich ist und somit schnell gereizt werden kann. Zum anderen, weil die Sachen des Öfteren im Mund landen werden. Färbemittel, Bleiche und andere Substanzen zur Bearbeitung des Stoffes können daher noch stärker aufgenommen werden. Wie können derartige Nähstoffe aber erkannt werden? Das GOTS-Siegel hilft dabei.
GOTS steht für Global Organic Textile Standard und umfasst eine Vielzahl von Kriterien. So müssen GOTS-zertifizierte Stoffe, die Sie beispielsweise bei Der rote Faden finden, zu wenigstens 70 Prozent aus biologisch erzeugten Fasern bestehen, bei Kennzeichnung mit „GOTS Bio“ sogar zu mindestens 95%. Sämtliche chemische Mittel – beispielsweise zum Färben oder Bleichen der Stoffe – müssen Mindestanforderungen in Bezug auf Toxizität und ihre biologische Abbaubarkeit erfüllen. Alle problematischen Substanzen sind verboten.
Und, was wichtig ist: Dies gilt nicht nur für das Rohmaterial der Stoffe, sondern für den gesamten Produktionsprozess. Denn ist ein Stoff nur mit „Bio“ gekennzeichnet, bedeutet dies nicht automatisch, dass auch die weitere Verarbeitung des Bio-Ausgangsmaterials „bio“ ist. Trägt ein Produkt das GOTS-Siegel, kann der Verbraucher sich aber sicher sein, dass auch die Weiterbearbeitung unter Beachtung der GOTS-Kriterien abläuft. Somit ist durch das Siegel ganz einfach erkennbar, ob sich die Nähstoffe für Babysachen eignen. Und auch, ob diese die Umwelt bei Anbau oder Herstellung und Verarbeitung möglichst wenig belasten.
Fair kaufen mit dem GOTS-Siegel
Neben den gesundheitlichen Aspekten beinhalten GOTS-Kriterien auch soziale Aspekte, wie beispielsweise das Verbot von Kinderarbeit und einige Faktoren zum Arbeitnehmerschutz. Stoffe mit diesem Siegel sind daher nicht nur gesundheitlich unbedenklich, sondern auch fair und nachhaltig hergestellt und gehandelt. Welche Vorgaben für die Zertifizierung im Detail eingehalten werden müssen, erfahren Sie hier.
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